Zur Stellenausschreibung "Direktor-in der Bremischen Bürgerschaft" 01.04.2012 ![]() Dieser Offene Brief ist auch unter "Veröffentlichungen" inklusive der Stellenausschreibung und einer Übersicht der Besoldungsgruppe B7 als PDF zu findenLiebe Genossin, lieber Genosse, die Verwaltung der Bremischen Bürgerschaft ist zweifellos eine wichtige, aber doch recht kleine Behörde. Nun wird dafür wieder einmal ein-e Leiter-in gesucht. Manche halten diese Stelle für überflüssig, allenfalls wahrzunehmen durch eine-n Regierungsdirektor-in (Besoldungsgruppe A 15). Wohlgemerkt: es geht nicht um eine-n Präsidentin/en der Bürgerschaft, sondern um die Leitung der Verwaltung! Wir in Bremen leisten uns für diesen Posten eine Besoldung nach B7. Das entspricht dem Rang einer/s Regierungspräsidentin/en in einem Flächenstaat mit dem Grundgehalt der Besoldungsgruppe B7 in Höhe von 8449,27 € mtl.. Ich finde das maßlos. Die Stelle war besetzt. Was war der triftige (!) Grund, sich von dem bisherigen Stelleninhaber zu trennen? Wo wird er weiterbeschäftigt im Öffentlichen Dienst? Oder wird er gar spazieren gehen – auf Kosten der Allgemeinheit? Wo wurde die Stelle noch ausgeschrieben außer im Netz der bremischen Verwaltung? In der „Zeit“, in der FAZ, europaweit? Ich sehe das nicht. Darum vorsorglich gefragt: Welche Genossin, welcher Genosse soll da an die Krippe?! Ob das ruchbar wird oder nicht: Diese Stellenausschreibung steht für eine Mentalität, wir als Bremerinnen und Bremer und vor allem als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten bekämpfen: Privilegien feudaler Art. Wollen wir eine leistungsgerechte Bezahlung im Öffentlichen Dienst oder feudalistische Zustände auf Kosten der Allgemeinheit?! Wollen wir riskieren, dass die Zahl derjenigen Bürgerinnen und Bürger weiter sinkt, die uns den Anspruch abnehmen, wir seien „die Partei der sozialen Gerechtigkeit"? Wollen wir die Wahlbeteiligung weiter reduzieren? Das können wir im Ernst nicht wollen. Aber durch Fehlentscheidungen dieser Art arbeiten wir daran. Ich halte diese Stellendotierung und -besetzung überhaupt, zumal unter den gegebenen Bedingungen des Bremer Staatshaushaltes und der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft in arm und reich, für geradezu asozial. Nun ja, in den Osterferien kann man ja so etwas mal eben ausschreiben. Ich tue mich schwer, das hinzunehmen. Wie denkst Du darüber? Schöne Grüße Martin Korol <- Zurück zu: Aktuelles |






